Mittwoch, 25. Juni 2008

Willow Creek offen für Dialog

Anfang Juni trafen sich Vertreter der Ex-Gay-Überlebenden auf Initiative von SoulForce mit der nordamerikanischen Willow Creek Church, mit über 30.000 Besuchern eine der größten Gemeinden Amerikas, mit Pastor Bill Hybels. Unter anderem wurde der homophobe Ton in Predigten und die Ausgrenzung Homosexueller angesprochen. Überraschenderweise freundlich muss die Reaktion Hybels ausgefallen sein: er "habe nichts gegen Schwule, Lesben, Bi- oder Transsexuelle, und er glaube auch nicht daran, dass man sich seine Sexualität aussuchen könne". Überraschend aber auch seine Verwunderung, er wisse nichts über die Art und Weise, wie Homosexuelle von Gemeinden dazu gedrängt würden, zu heiraten, um mit ihrer sexuellen Frustration zurecht zu kommen. Hybels machte im Gespräch klar, dass er zwar der Meinung ist, dass die gern zitierten Hammerverse der Bibel gegen Homosexuelle fast alle nicht der Homosexualität in heutigem Verständnis entsprächen, er allerdings als einzige Lösung für einen Homosexuellen am Zölibat festhielt. Begründen kann er seinen höchst unrealistischen Ratschluss mit der Ebenbildlichkeit Gottes im Menschen: "er schuf sie als Mann und Frau". Peterson Toscano, ehemals selbst 17 Jahre lang im Kampf gegen seine Homosexualität, berichtete von seinen über 1000 Kontakten mit frustrierten Ex-Gays, denen das Infragestellen ihrer Person in Exgay-Programmen psychisch mehr geschadet als geholfen hatte. SoulForce arbeitet in Nordamerika mit dem Ziel, besonders in großen Gemeinden die Nöte und Anliegen homosexueller Christen näherzubringen und sich gegen Unterdrückung und Homophobie auszusprechen.

Mittwoch, 4. Juni 2008

ExGay - warum eigentlich?

langfristig erfolglose Therapien, ein schlechter Ruf, ein Konzept basierend auf wissenschaftlich unhaltbaren Thesen. Wer sich zu einer reparativen Therapie entscheidet, muss schon gute Gründe haben. Denn nach außen scheinen Umpolungsorganisationen nichts attraktives auszustrahlen. Doch der Zulauf ist groß. Wenn man sich die Gründe genauer ansieht, warum Menschen bereit sind, ihre Persönlichkeit in einer reparativen Therapie auseinander nehmen zu lassen, wird man den Umpolungswunsch vieler verzweifelter Ratsuchenden besser verstehen:

- ein bibelfester Christ wünscht sich in seinem Leben eine klare Linie. Er wäre unglücklich darüber, etwas zu tun, was er als Sünde ansieht. Da nun die Bibel nicht wirklich positiv über homosexuelle Praktiken schreibt, sich aber sonst über Homosexualität ausschweigt, wird ein homosexueller Christ das Gefühl von Sünde in seinem Leben nicht mehr so schnell los. Allein das "sündige" Empfinden seiner Orientierung reicht dafür meist schon aus. Auf Dauer wünscht der Betroffene Befreiung dieser permanenten Gedankenqual. Ein Hinweis darauf, dass die Bibel niemals einen homosexuellen Menschen für seine Homosexualität verurteilt, wird so einen Menschen nicht glücklicher machen.

- dieses Empfinden für "Sünde" wird aber nicht nur aus der Bibel interpretiert, sondern ist auch der Ausdruck einer großteils homosexuellenfeindlichen geistlichen Gemeinschaft. In der vorgegebenen "Authorität Gottes" durch die Heilige Schrift wird so ziemlich jedem bibelgläubigen Christen klar, dass er in seiner homosexuellen Orientierung verdammungswürdig ist. Das Fatale dabei: er setzt die Orientierung per se als Sünde auf eine gleiche Stufe wie Morden, Ehebruch oder Lügen. Diese Gleichschaltung wird ihm zum Verhängnis, denn ein Zustand ist keine sündige Tat, wird in diesem Falle aber den leidenden Menschen psychisch zunichte machen.

- er fühlt sich stehts minderwertig als Teil einer christlichen Gemeinschaft, in der seine Mitbrüder und -schwestern offensichtlich glückliche Väter und Mütter sind, die eine scheinbare vollwertige heterosexuelle Identität vor Gott und den Mitmenschen vorweisen können. Dem homosexuellen Leidenden wird gezeigt, dass seine Bedürfnisse nicht legitim sein dürfen und er weder eine Familie gründen kann noch einen liebevollen treuen Partner zur Seite haben darf, da er dann an das ewige Verderben für sich glauben muss.

- er glaubt nicht daran, seine homosexuelle Orientierung anzunehmen, weil er befürchtet, die Bibel zu seinen Gunsten verbiegen zu müssen. Damit würde er befürchten, der Authorität Gottes zu widersprechen. Diese Einstellung führt zu Selbsthass und Selbstablehnung.

Jede christliche Organisation, die diesem Menschen in Hilfsangeboten begegnet, bedeutet ein Hoffnungsschimmer raus aus diesen negativen Gefühlen. Menschen, die sich ermutigen lassen durch (halbwahre) Erfolgsgeschichten unbekannter Therapierten, lassen sich gerne auf reparative Therapien ein. Sie neigen dazu, alles zu glauben, was man ihnen vermitteln wird: Homosexualität als gestörte Identität anzusehen (was einer Krankheit gleichkommt) und Ursachenforschung zu betreiben, ob ein Elternteil für die Identitätsstörung in Frage käme oder vielleicht sogar ein Bekannter, der den Therapierenden in Kindheitstagen womöglich sexuell missbraucht hat und somit schwul gemacht hat.

Keine Organisation würde sich heute noch als Umpolungsorganisation schimpfen. Tatsächlich aber gehen viele Betroffene gerade deswegen dorthin: sie suchen verzweifelt Hilfe aus ihrer empfundenen Falschheit, das Wort "Umpolungswunsch" trifft es eigentlich am deutlichsten. Bei vielen endet so eine Therapie dann mit einem Abbruch und der ernüchternden Erkenntnis, dass es vergebens war - eine vernichtende Wahrheit... denn die homosexuelle Orientierung lässt sich höchstens unterdrücken, nicht aber umtherapieren.

Dienstag, 3. Juni 2008

Israel erinnert mit Denkmal an Verfolgung Homosexueller durch Nazis

Neben Amsterdam, Frankfurt, Sydney und Berlin wird nun in Tel Aviv ein Mahnmal zum Gedenken 10.000er verfolgter und getöteter homosexueller Männer in Nazideutschland errichtet. Die Namen dokumentierter Opfer sollen auf hebräisch eingraviert werden. Die Skulptur soll im Winter 2008 in zentraler Lage Tel Avivs eingeweiht werden. Ratsherr Itai Pinkas setzte sich für dieses Projekt ein: "dies erinnert uns alle an das, was in der Vergangenheit geschehen ist, und leider auch an die Verfolgung, die heute noch aktuell ist". Pinkas ermöglichte bereits vor vier Jahren den Bau eines kommunalen Gemeindezentrums für die Beratung und Unterstützung Homosexueller. Ein Drittel aller Selbstmordversuche unter israelischen Jugendlichen stammt von homosexuellen Teenagern.

Montag, 2. Juni 2008

Links: problematische Organisationen

Alles, was mit ExGay-Ansichten spielt, mit Umpolung zu tun hat oder schlichtweg böse ist, wird hier erwähnt. Bitte Vorsicht im Umgang mit diesen Verweisen!


deutsch

www.wuestenstrom.deWüstenstrom
Die christliche Organisation sieht Homosexualität als Störung an, die durch Therapie behandelt werden kann. Besonders evangelikale Gemeinden empfehlen homosexuellen Menschen, sich dort von ihrer sexuellen Orientierung heilen zu lassen
- Das Reparativtherapiezentrum Deutschlands
www.dijg.deDt. Institut für Jugend u. Gesellschaft
Als Teil der "Offensive Junger Christen" mobilisiert das DIJG in Deutschland gezielt die Ex-Gay-Bewegung und verbreitet pseudowissenschaftliche Schriften aus den USA, in denen Homosexualität als gestörte Neigung dargestellt wird. Homosexuelle werden als krankhaft und dringend hilfebedürftig stigmatisiert. Einen unrühmlichen Namen hat sich Christl Vonholdt gemacht, die mit ihren homophoben Publikationen Homosexuelle offen angreift.
- tritt klar gegen Homosexuelle und für Umpolungssuchende an
www.freewebs.com/jason-onlineJason Ex-Gay-Ministry
christliche Selbsthilfegruppe aus Bayern, deren Anhänger Homosexualität als gestörte Geschlechtsidentität sehen und dazu anspornen, diese Störung zu überwinden. Dt. Zweig der 'Homosexuals Anonymous'
- Club gehorsam leidender Homosexueller
www.exgay.deExgay.de
christliche Selbsthilfegruppe aus Bayern, deren Anhänger ihre Homosexualität als ungewollte Neigung ansehen und daher versuchen, heterosexuell zu leben
- homosexuell leidende Christen Südbayern
www.eltern-rat-homosexualitaet.deElternratgeber Homosexualität
Eltern homosexueller Kinder sollen dazu gebracht werden, ihre Kinder zu einer Umpoltherapie zu schicken. Homosexualität wird als freiwillige Wahl dargestellt, schuld daran seien aber die Eltern, die in ihrer Erziehung versagt hätten.
- Elternratgeber Homosexualität (DIJG)
www.hv-cv.deHomosexualität verstehen - Chance...
Aushängeschild der DIJG. Mit verzerrten Studien und fragwürdigen Lebensberichten wird versucht, der eigenen Überzeugung einen seriösen Anstrich zu verleihen. Dabei werden hauptsächlich Thesen der amerikanischen Ex-Gay-Bewegung vertreten: Homosexualität mache unglücklich
- Homosexualität verändern (DIJG)
www.livingwaterseurope.comLiving Waters
christliche Seelsorgeorganisation, die u.a. Homosexualität als Identitätskonflikt sieht und Programme anbietet, die diesen Konflikt lösen sollen und zu einer gottgewollten Heterosexualität führen sollen
- Living Waters: Heilung von Homosexualität
www.leannepayne.dePastoral Care Ministries
christliche Seelsorgeorganisation, die Homosexualität als sexuelle Störung sieht, die mit Gebet geheilt werden soll
- Pastoral Care Ministries: Homosexualität heilen
www.bkae.orgBund Katholischer Ärzte
möchten Homosexuelle mit homöopathischen Mitteln heilen, um sich dem 'destruktiven Zeitgeist' zu widersetzen
- Bund Katholischer Ärzte: Homosexualität heilen
www.kontra-homosexualitaet.deKontra Homosexualität
Katholische Privatinitiative, in der Homosexualität mit Alkoholismus, Ehebruch und Diebstahl gleichgesetzt wird und nur durch den Glauben an Jesus Christus geheilt werden kann
- der Name ist Programm
www.soundwords.deSoundwords.de
Aufsatz über Homosexualität als todeswürdige sündige Abnormalität des Menschen, die nur durch die Abkehr des fehlentwickelten Denkens hin zu Jesus Christus abgeschüttelt werden kann
- Heilungsprogramm für kranke Homos
www.soulsaver.deSoulsaver.de
Evangelikale Themenplattform: "Homosexuelle verstoßen gegen die Schöpfungsordnung Gottes"
(2Soulsaver.de
Homosexuelle werden hier als krankhaft Gestörte dargestellt, die sich ihre sündigen Launen der Sexualität freiwillig aussuchen und die Gesellschaft bösartig unterwandern
) - Homosexualität kann keine gefühlte Identität sein
www.loveuall.deSoulsaver.de
Aufsatz mit den wesentlichen Thesen der Ex-Gay-Bewegung, die aufzeigen sollen, warum Homosexuelle krank sind, Heilung brauchen und gegen ihre Sexualität zu kämpfen haben
- Homosexualität als Entwicklungsstörung
www.ge-li.dege-li.de
private Darstellung: Mit Bibelversen und Ex-Gay-Zeugnissen soll aufgezeigt werden, dass eine "Wahl" zur Homosexualität fatal sein kann.
- Gott hasst Homosexualität

www.2jesus.de2jesus
evangelikale Themensammlung: So handeln Homosexuelle bewusst gegen Gottes Schöpfungsnorm und sollten zurechtgewiesen werden.
- Homosexualität ist Sünde
www.kath.netkath.net
Rechtskonservatives katholisches Newsforum aus Österreich, das regelmäßig gegen Homosexuelle als Perverse und Unnatürliche wettert - in Zusammenarbeit mit dem evangelikalen Newsdienst idea. Kath.net wird Volksverhetzung vorgeworfen
- rechtsgerichtetes katholisches Portal
www.kreuz.netkreuz.net
Illegales katholisches Newsforum, das anonym aus Kalifornien betrieben wird. Die Kirche distanziert sich wegen der faschistisch-rechtsradikalen Ausrichtung. In Deutschland wird die Seite als volksverhetzend eingestuft. Die Seite ist grundgesetzwidrig. Die homophoben Artikel in gestelztem Deutsch wirken eher wie unfreiwillige Satire.
- rechtsradikales Hassforum (Watchblog dazu)
www.medrum.deMedrum
Eine Gruppe fundamentalistischer Evangelikaler und Katholiken betreiben diese Plattform, um gegen jede Form von Grundrechten, Nächstenliebe und Toleranz zu protestieren. Homosexualität wird als modernes Übel gebrandmarkt, Homosexuelle gelten als Gesinnungsterroristen.
- rechtspopulistische Plattform

www.pbc.dePartei Bibeltreuer Christen
Evangelikale Kleinpartei, die sich u.a. für Ex-Gay-Therapien an Homosexuellen ausspricht.
Ergebnis der Bundestagswahl 2009: 0,1%
- dt. Partei im Kampf für Homophobie
www.christliche-mitte.deChristliche Mitte
Katholische Kleinpartei, die Homosexualität zur Krankheit deklariert, und in Pamphleten gegen Menschen hetzt
Ergebnis der Bundestagswahl 2009: 0,0%
- dt. Hetzpartei, kämpft gegen 'Homo-Seuche' (PDF)
www.ubonse.deUlrich Bonse
Katholische Privatinitiative, großes Angebot an diskriminierenden Schriften, die Homosexuelle als 'falsch geprägte' Opfer, psychisch gestört und heilungsbedürftig beschreiben. Der Betreiber bedient sich dabei verschiedener evangelikaler Quellen sowie Berichten des rechtsradikalen Hassforums kreuz.net
- Download-Angebot 'Sexualität': haarsträubend
www.jesus-ist-sieger.deJesus-ist-Sieger
Aufsatz, der Homosexuellen den Tod verspricht als Folge ihrer freien Wahl zur Sünde. Scheinbar gäbe es sonst keine homosexuellen Menschen
- Sexualität wird frei gewählt

www.nua.de/html/homosex.htmNeues und Altes
Evangelikal-fundamentalistische Plattform. Aufsatz über die Gottlosigkeit Homosexueller, die die ewige Hölle verdienten, und die Dekadenz der Gesellschaft durch gottlose Selbstverwirklichung vorantrieben
- Hass in Form von Nächstenliebe
www.erweckungs.netErweckungs.net
Evangelikaler Aufsatz, der mit Bibelzitaten versucht zu belegen, dass Homosexuelle Verbündete Satans sind und die Endzeit einläuten
- Endzeitdrama
www.erziehungstrends.deErziehungstrends.de
Initiative der Stiftung Freie Schulen Berlin-Brandenburg. Nach christlichem Menschenbild sollen Meinungen und Analysen zu Erziehung und Familie ideologiefrei vermittelt werden. Ironischerweise richtet sich dieser Artikel nach Richard Cohens Umpolungstheorie, die Homosexuellen eine "unterschwellige Affektivitätsstörung" unterstellt, die behandelt werden müsse. Diese schädlichen Theorien werden mit dem Gedankengut der Ex-Gay-Bewegung untermauert.
- Homosexualität ist eine heilbare Krankheit
www.publichrist.dePublizist für Jesus Christus
privater Webauftritt. Mit Bibelstellenzitaten versucht der Autor, Homosexuelle als "sündige Perverse" darzustellen. Ein Christ kann nicht homosexuell sein. "Christen müssen sich in acht nehmen, dass sie die moralischen Urteile der Welt nicht akzeptieren, sondern sich nur von Gottes Wort leiten lassen."
- Homosexualität: 'eine sündige Perversion'
www.aktion-kig.deDt. Vereinigung für eine christl. Kultur
Aktion "Kinder in Gefahr": Homophober Newsblog, der versucht, Homosexuelle in die Nähe von Straftätern zu rücken.
- Homos: eine Gefahr für Kinder und Gesellschaft

kultur-und-medien-online.blogspot.comKultur und Medien online
Newsblog der "Aktion: Kinder in Gefahr". Politische Informationen homophob verpackt.
- Homophobie in Reinkultur

www.piusbruderschaft.dePriesterbruderschaft St. Pius X. Deutschl.
Deutsche Piusvereinigung. Nach den Skandalen ihrer Holocaustleugnung und Volksverhetzung (CSD-Motto: "Rettet Kinder vor Perversen!") ist sie in den letzten Jahren in Verruf geraten.
- menschenfeindliche Hetzgruppe




Schweiz

www.wuestenstrom.chWuestenstromCH
Ableger von Wuestenstrom Deutschland. Therapiezentrum u.a. für Homosexuelle, die nach Heilung ihrer sexuellen Orientierung streben.
- Ableger des deutschen Umtransformierungswerkes

www.hjp.chHans Joss
private Page. Eine Schundgrube aus Polemik und Hass offenbart sich dem Leser bei den Pseudoerkenntnissen, warum Homosexelle abnormal, problembehaftet und pervers seien. Hier wird frei verdammt, gehasst, gelästert und beleidigt im Namen göttlicher Selbstherrlichkeit. Ein Klassiker unter den homophoben Seiten. Nach 10 Jahren Onlinepräsenz geschlossen im Januar 2010
- menschenverachtende Hetzseite geschlossen!



amerikanisch

www.narth.com - Psychoanalytischer Verband zur Umpolungsforschung
www.exodus.to - Dachverband für über 150 Umpolungsorganisationen
www.desertstream.org - Ex-Gay Dachverband in Konkurrenz zu Exodus
www.gaytostraight.org - geschasster Umpolungsguru Richard Cohen
www.americansfortruth.com - Menschenfeindliche Kampagne
www.traditionalvalues.org - Menschenfeindliche Hassseite
www.ha-fs.org - Christliche Gruppe anonym leidender Homosexueller
www.pathinfo.org - PATH: Positive Alternatives to Homosexuality
www.peoplecanchange.com - People can "change"
www.godhatesfags.com - Sekte der Westboro Baptist Church, USA
www.godhatestheworld.com/germany - noch mehr Irres


England

aflame.blog.co.uk - Ex-Gay Phelim McIntyre glaubt an Homosexualisierung


eine etwas betagte Sammlung homophober Webseiten lässt sich hier finden

Links: allgemein

alle informativen und eventuell hilfreichen Links werden hier übersichtlich gesammelt, aktualisiert und aufgelistet. Neuvorschläge werden gerne entgegengenommen.

Deutschland
www.mission-aufklaerung.de - Infonetzwerk über die deutsche Exgay-Szene
www.zwischenraum.net - ökumenische Initiative
oasenetzwerk.wordpress.com - Seelsorge und Therapie bei Zwischenraum
www.huk.org - Arbeitsgruppe Homosexuelle und Kirche e.V.
www.christlich-sicher-geborgen.net - christliche Initiative

kein-anderes-evangelium - Plädoyer gegen christl.-fund. Gesetzlichkeit
www.had-ev.de - Homosexuelle Adventisten in Deutschland
gaywest.wordpress.com - kommentierte News
www.gaynial.net - studentische Initiative der TU Chemnitz
cott.lsbk.ch - Coming Out To Truth: Anette Seiler
liane-philomea.blogspot.com - Liane Philomea
mission-gottesreich.de - Buch über fundamentalistische Evangelikale
toby-faix.blogspot.com - beispielhafte Auseinandersetzung Evangelikaler
www.c-f-a.info - Christus Für Alle (Berliner Queer Christ Gemeinde)
www.westh.de - Werkstatt schwule Theologie
www.bkh-wue.de - Bündnis Kirche und Homosexualität Ev. Kirche Württ.
www.befah.de - deutscher Bundesverband für Homosexuelle
www.elterngruppe-stuttgart.de - BEFAH-Gruppe Stuttgart
www.aktionsbuendnis.org - Aktionsbündnis gegen Homophobie e.V.
www.coming-out-day.de - homosexuelle Jugendliche in Deutschland
www.dbna.de - Christoph Berger über die ExGay-Bewegung
www.webnews.de - Lesben und Schwule in der christlichen Kirche
www.bundestag.de - Bundesregierung Deutschland Stellungnahme
www.abgeordnetenwatch.de - Volker Beck (Grüne) zu Wüstenstrom

www.abgeordnetenwatch.de - Ulla Schmidt (SPD) zu Konversionstherapien
www.abgeordnetenwatch.de - H. Goldmann (FDP) zu Konversionstherapien
www.abgeordnetenwatch.de - K. Göring-Eckhardt (Grüne) zu Wüstenstrom


Europa

www.gaychristian-europe.com - GayChristian Europe
www.euroforumlgbtchristians.eu - Europäisch-christliches LGBT-Forum



Amerika

www.exgaywatch.com - ExGay-News aus Amerika und der Welt
www.beyondexgay.com - amerikanische Initiative von ExGay-Survivors
www.truthwinsout.com - amerikanische ExGay-Aufklärungskampagne (Blog)
www.soulforce.org - amerikanische Kampagne
www.imagaychristian.com - I am a Gay Christian
www.gaychristian.net - The Gay Christian Network
www.yhabbut.com - über das Ex-Gay-Problem und Reparativtherapie
www.boxturtlebulletin.com - Box Turtle Bulletin
www.someone-to-talk-to.net - Authorin von Geliebter Fremder
www.wouldjesusdiscriminate.com - Kampagne von MCC
www.faithinamerica.org - im Einsatz gegen religiös motivierte Phobie
gaychristiansurvivors.tripod.com - Gay Christian Survivors
www.wabaptists.org - Welcoming & Affirming Baptists
gospelforgays.com - Andachten von und für Gays
whosoever.org - christliches Gay-Magazin
www.ecinc.org - Evangelicals Concerned (Ost)
www.ecwr.org - Evangelicals Concerned (West)
www.teach-ministries.org - Zeugnis eines Exgay-Opfers (†)
www.rizigospel.org - Rizi Timane Ministries
www.fallwell.com - ein Diskurs in Anlehnung an Dr. Jerry Falwell
www.mccchurch.org - MCC Church: Bible and Homosexuality
www.bridges-across.org - ausführliche Informationssammlung
www.qrd.org/QRD/www/RRR/exgay.html - Überblick ExGay-Angebote
www.truthsetsfree.net - Inclusive Orthodoxy
www.gaychristian101.com - schwule christliche Initiative
www.christiangay.com - Christian Gay
www.christiangays.com - Christian Gays
www.spiritualfruits.com - Bibelinitiative für Homosexuelle
www.rightwingwatch.org - Right Wing News aus Amerika
www.opposingviews.com - Discuss: Is Homosexuality a Sin?
www.othersheepexecsite.com - Ex-Gay Ministries In Their Own Words
holybulliesandheadlessmonsters.blogspot.com - christlicher Nächstenhass

petersontoscano.wordpress.com - ExGay-Survivor Peterson Toscano (Wiki)
twoworldcollision.blogspot.com - ExGay-Survivor Eric Leocadio
rising-up.blogspot.com - ExGay-Survivor Christine Bakke
www.vincentcervantes.com - ExGay-Survivor Vincent Cervantes (Blog)
www.rixartz.com - ExGay-Survivor Jallen Rix
exexgay.blogspot.com - ExGay-Survivor Jacob
www.lesbepure.com - ExGay-Survivor Kori Ashton
www.exgay.com - ExGay-Survivor Marc Adams
www.brianmahieu.com/my_story.html - ExGay-Survivor Brian Mahieu
jgford.homestead.com - ExGay-Survivor Jeffry G. Ford
realgaylove.blogspot.com - ExGay-Survivor Marcus Lira
nonsequitur1979.blogspot.com - ExGay-Survivor Seth Guyette
willfulgrace.blogspot.com - ExGay-Survivor Pam Ferguson
paraflax.wordpress.com - ExGay-Survivor Alex Resare
aaiiieeee.blogspot.com - ExGay-Survivor Eugene
www.melwhite.org - ExGay-Survivor Mel White von Soulforce
christianindependent.wordpress.com - ExGay-Survivor Tom
serendipitydodah.wordpress.com - ExGay-Survivor Kyle Luebke
www.dallasvoice.com/artman/ - ExGay-Survivor James Stabile
myheartgoesout-carol.blogspot.com - Carol Boltz, Ex-Frau von Ray Boltz

Kanada

www.newdirection.ca - christliche Seelsorgeorganisation (Blog)


Schweiz

www.lsbk.ch - lesbische und schwule Basiskirche Basel
www.fels-eltern.ch - Freunde und Eltern von Lesben und Schwulen
www.queer-zh.ch - Kreuz und Queer durch Zürich
www.cool-schweiz.ch - christliche lesbische Organisation
www.adamim.ch - schwule Seelsorger Schweiz
www.cplush.ch - Groupe de Chrétien-ne-s et Homosexuel-le-s
www.vogay.ch - Groupe Chrétiens


Österreich

www.oeh.jku.at - Kann Gott die Schwulen heilen?


England

www.pacehealth.org.uk - hilft Opfern von Exgay-Therapien loszukommen
www.facebook.com -
Stop Conversion Therapy Taskforce (SCOTT)
www.courage.org.uk - evangelisch christliche Organisation
www.reluctantjourney.co.uk - George Hopper
www.treatmentshomosexuality.org.uk - Umpolungsberichte aus England
www.ExGay.org.uk - Blog von David Rattigan



Australien

exgayaustralianewzealand.wordpress.com
- Australien/Neuseeland Stories
http://exgayaustralia.blogspot.com - Newsforum für Hilfesuchende
alifeofunlearning.blogspot.com - ExGay-Survivor Anthony Venn-Brown
www.anthonyvennbrown.com - ExGay-Survivor Anthony Venn-Brown

http://bennygresham.blogspot.com - ExGay-Survivor Ben Gresham
http://www.freedom2b.org - ExGay-Survivors 2010

Sonntag, 1. Juni 2008

Offener Diskurs: Jürgen Werth

Jürgen Werth ist Vorsitzender der Deutschen Evang. Allianz und Direktor des Evangeliumsrundfunks in Wetzlar. In einer evangelischen Wochenzeitung wird Werth über den Umgang mit Homosexuellen befragt. Seine Antworten (zusammengefasst): Homosexuelle sollten zwar nicht ausgegrenzt werden, praktizierende Homosexuelle aber (also nicht zölibatär lebende Homosexuelle) lebten gegen Gottes Willen. Werth belegt das mit dem Schöpfungsauftrag Gottes. Zölibatäre Homosexuelle sollten durch Hilfsangebote darin unterstützt werden, sich zu verändern. Die von Gott in den Menschen gelegte Identität ist demzufolge eine heterosexuelle, die gelebt werden soll. Diese Aufforderung versteht Werth nicht als Druckmittel von Christen, sondern als Angebot, das aus freien Stücken angenommen werden sollte, um nicht mit den Konsequenzen der Sünde von Gott abgestraft zu werden. Volker Becks Kleine Anfrage an die Bundesregierung stelle einen Verstoß gegen den Minderheitenschutz dar, das mit der Bezeichnung fundamentalistische Heilungs-Scharlatane keine Voraussetzung für einen offenen Dialog schaffen würde. Das Christival hätte somit mit ihrem Seminarangebot vom DIJG richtig gehandelt.
In einem offenen Brief wird nun Jürgen Werth zu einer Stellungnahme zu seinen Aussagen aufgefordert:
Sehr geehrter Herr Werth ,
Sie haben freundlicherweise auf meine offene Mail reagiert, in der ich u.a. Ihre Haltung zum Thema „Homosexualität, Christsein und Heilung“ kritisierte, die Sie im Rahmen des Interviews zur Kritik von B’90/Grüne gegen „Heilungsseminare“ vortrugen. Sie teilten mir daraufhin Ihr Bedauern mit, dass ich damals aufgrund meiner Homosexualität aus meiner Kirchengemeinde ausgeschlossen worden bin und wollten im Einzelnen auf „alle“ Fragen meiner offenen Mail nicht eingehen sondern korrigierten mein Verständnis Ihrer Haltung, indem Sie betonten, dass Sie „Heilung von Homosexualität“ lieber durch „Veränderungsmöglichkeiten“ ersetzt sähen. Im übrigen hätte ich nur einen Auszug Ihres Interviews gelesen und das wäre schade (was impliziert, dass das Lesen des kompletten Interviews ein anderes Licht auf Ihre Haltung werfen würde). Sie fragten mich, nachdem Sie betonten, Gottes Gnade liege nicht an unserem Wohlverhalten, ob ich zwischenraum.net kennen würde.
Ich schrieb Ihnen zurück, dass ich gerne Ihr komplettes Interview von Ihnen entgegennehmen und lesen würde um ggf. meine barsche Mail an Sie zu korrigieren. Ich fragte Sie dann, worin Sie den Unterschied zwischen „Heilung“ und „Veränderung“ sähen, da diese Begriffe in Ihren Kreisen quasi Synonyme darstellten. Zum Punkt „zwischenraum.net“ befragte ich Sie, wie Sie deren Ansicht, dass Homosexuelle als Christen mit gelebter (Homo-) Sexualität „gottgefällig“ leben könnten, mit Ihren Aussagen zur Sache in dem Interview vereinen können. Da ich bislang keine einzige inhaltliche Antwort von Ihnen erhalten habe und Sie nach meiner zweiten Mail auch nicht erklärt haben, worin für Sie der Unterschied zwischen „Heilung“ und „Veränderung“ liegt, habe ich Ihr komplettes Interview, dass Sie mir freundlicherweise noch nachgesendet haben, mittlerweile gelesen und stimme in einem Punkt mit Ihnen überein: Sie schrieben in der Mail vorbeugend: „Wird Sie nicht zufrieden stellen, fürchte ich“. Ihre Befürchtung trifft zu.
Womit ich im Einzelnen nicht zufrieden bin:
  1. Sie bedauern meinen Ausschluss aus meiner damaligen Kirchengemeinde, obwohl Sie lt. Interview theologisch die Grundlage für solch eine „Routine“ legen. Das ist ein Widerspruch.
  2. Sie gehen nicht nur auf alle meine Fragen per Mail nicht ein, Sie haben bislang keine einzige Frage beantwortet.
  3. Ihr rhetorischer Hinweis, ich hätte leider nur einen veröffentlichten Auszug Ihres Interviews gelesen, entpuppt sich als unnötige und nur zur Vortäuschung falscher Tatsachen nützliche Ausrede: Der Interview-Auszug gibt Ihre Haltung aus dem kompletten Interview korrekt wieder. Sie warfen eine „Nebelkerze“.
  4. Sie erklären Ihre persönliche Unterscheidung der Begriffe „Heilung“ und „Veränderung“ nicht.
  5. Sie betonen Gottes Gnade und die Unabhängigkeit von unserem Verhalten diesbezüglich und spielen mit dem Wort „Zwischenraum“ hinsichtlich „zwischenraum.net“: „vielleicht entdecken Sie trotzdem einen gewissen Zwischenraum...“ Damit kann kein Betroffener etwas anfangen.
Sie beschreiben gelebte Homosexualität als Sünde und als Lebensvariante unvereinbar mit der Schöpfung. Sie betonen, dass Sie homosexuell empfindende Menschen nicht ausgrenzen, nachdem Sie definiert haben, dass es homosexuell empfindende und homosexuell lebende Menschen gebe. Das bedeutet im Klartext folgendes: Sie grenzen zwar keine homosexuell empfindende Menschen aus, wohl aber homosexuell lebende Menschen. Verstehe ich das richtig?
Sie schreiben weiter, dass Sie Sexualität nur im Rahmen der Fortpflanzung für gut heißen. Das ist eine gut-katholische Haltung, Sie werden das sicher in etwas abgeschwächter Form verstanden wissen wollen. Dennoch gefragt: Ist gelebte Sexualität ohne Absicht, Kinder zu zeugen, ein Verstoß gegen Gottes Auftrag und damit Sünde?
Sie weichen aus, als Sie gefragt wurden, ob zwischenraum.net eine Alternative sei. Unter dem Titel „Zwischenraum“ leben Homosexuelle ihre Sexualität verantwortlich aus und das bewusst als ChristInnen. Sie verweisen auf Ihre einleitende Unterscheidung zwischen homosexuell empfindenden und homosexuell lebenden Menschen, sind also offenbar der Ansicht, dass die ChristInnen bei Zwischenraum.net bewusst in Sünde leben. Sehe ich das richtig?
Als Sie gefragt werden, wie Sie zum Thema „Druck zwecks Heilung von Homosexualität“ stehen, erläutern Sie dem Interviewer nicht, dass Sie das Wort „Heilung“ lieber mit „Veränderung“ umschreiben würden. Das finde ich eigenartig, da Sie in unserer Mailkorrespondenz sehr viel Wert auf die Unterscheidung legten, wenngleich Sie die Antwort, warum, noch schuldig sind. Ich gehe also anhand des Interviews davon aus, dass Heilung und Veränderung für Sie dasselbe ist und frage Sie, wieso Sie nur „hoffen“, dass in den zur Debatte stehenden Heilungsorganisationen kein Druck ausgeübt wird. Wenn Sie diese Organisationen und deren Arbeitsweise kennen, dann könnten Sie klar aussagen, dass dort kein Druck ausgeübt wird. Kennen Sie die Arbeitsweise dieser Organisationen?
Sie behaupten weiterhin, dass das DIJG sein Seminarangebot aus eigenen Erwägungen zurückgezogen habe. Das entspricht nicht den Tatsachen: Laut Internetdienst des Bundestages hat das Bundesfamilienministerium interveniert. Ich werde beim DIJG noch recherchieren, ob dort tatsächlich dargestellt wird, dass man ohne Intervention des Ministeriums vom Seminarangebot zurückgetreten sei. Ich nehme an, dass Sie dem DIJG in seiner Aussage hinsichtlich des Rücktritts vertraut haben. Sollten Sie dem Institut ebenso in Fragen der Heilbarkeit von Homosexualität vertrauen, sollten Sie vielleicht nochmal drüber nachdenken.
Zum erwähnten „Mindeheitenschutz“: Sie argumentiern, dass das „Christival“ die Minderheit darstelle und nennen die wirkliche Minderheit „Randthema“: Nämlich diejenigen homosexuellen Menschen, die unter einem unplausiblen religiösen Druck stehen. Es ist bezeichnend, dass Sie es „schade“ finden, dass diese „Randthematik“ das Christival überlagert. Merken Sie etwas? Beck moniert zu Recht, dass Sie und viele andere ChristInnen sich selber gerne als schützenswert darstellen mögen, während dieselben Christen die wirklich Betroffenen ihrer irrationalen Glaubenskonstrukte als „Randthema“ abtun. Eine Sammlung party-machender Christen-Teenies ist wichtiger, als diejenigen, die während der Parties unerkannt und ebenso deprimiert darüber nachdenken, wie Sie einen „gnädigen“ Gott finden, der sie von ihrer Homosexualität befreit, weil die Herren Werth & Co. sagen, gelebte Homosexualität werde von diesem Gott nicht geduldet. „Randthematik“- vielen Dank.
Sie folgern weiter, dass Beck die Schwulen- und Lesbenbewegung quasi mit haltlosen Gründen gegen das Seminarangebot aufgebracht habe und verschweigen die vielen wissenschaftlichen Argumente, die durch die „kleine Anfrage“ von B’90/Die Grünen vorgebracht wurden und die die Bundesregierung überzeugen konnten. Haben Sie die „kleine Anfrage“ jemals gelesen oder vertrauen Sie nur Berichten Dritter über die „kleine Anfrage“?
Abschließend bringen Sie ein Zitat an:“Ein Gespräch setzt voraus, dass der andere Recht haben könnte“ und sprechen Beck & Co. die Fähigkeit ab, davon ausgehen zu können, dass Sie bzw. die DEA in der Sache Recht haben könnten. Das Gegenteil ist aber nachweislich der Fall: Sie legen von Anfang an die Bibel als alleingültiges Recht dar, leiten das komplexe Gebiet der Sexualität von einer naiven Schöpfungsgeschichte ab und unterwerfen daraufhin Homosexuelle sowie heterosexuelle Ehepaare (sofern diese nicht zum Zweck der Zeugung intim werden) rigoros dem Sündenbann. Dass Sie vor diesem fast schon peinlichen Hintergrund einem homosexuellen Mann wie Beck und seiner ökologischen Partei die nötige Offenheit absprechen, ist entweder eine rhetorische Glanzleistung oder theologischer Zugzwang.
Sehr geehrter Herr Werth, alles zusammengenommen lässt Ihre Haltung Sie ziemlich fragwürdig dastehen. Darum finden Sie auch die vielen Fragezeichen in dieser offenen Mail. Ich wäre dankbar für einige Antworten und will die Fragen für Sie und meine LeserInnen nochmal zusammenfassen:
  1. was führt Sie zu der Auffassung, Homosexualität sei heilbar? (wahlweise „veränderbar“- dann aber bitte erklärt, was der Unterschied sein soll)
  2. wie interpretieren Sie Berichte von Menschen, die unverändert aus einer Therapie hervorgegangen sind?
  3. In wiefern sehen Sie die Unterdrückung der (Homo-)Sexualität als ernsthaftes Lebenskonzept für Menschen, die ihre Homosexualität nicht ablegen konnten? („Zölibat“)
  4. in wiefern grenzen Sie / die DEA homosexuell lebende Menschen aus und betonen darum, dass Sie homosexuell empfindende Menschen nicht ausgrenzen?
  5. Wie stehen Sie theologisch zu dem Konzept von zwischenraum.net, in dem es ChristInnen erlaubt ist, Homosexualität auszuleben und wie passt das zu Ihrer Empfehlung an mich, zwischenraum.net zu erwägen und manchmal Gottes Gnade ausreichend sein zu lassen, da das Heil nicht von unserem Wohlverhalten abhinge?
  6. auf welche Weise haben Sie sich über Einrichtungen wie das DIJG u.ä. Informiert?
  7. Sind Ihnen Zahlen bekannt, die qualifizierte Aussagen darüber treffen, wieviele erfolglos therapierte den erfolgreich therapierten bei o.g. Organisationen gegenüberstehen?
  8. auf welche Weise haben Sie sich über etwaige Negativwirkungen o.g. Organisationen informiert? (z.B. Suizidversuche, Depressionen u.ä.)
  9. haben Sie die „kleine Anfrage“ von B’90/Grüne im Original gelesen?
  10. werden Sie auf alle diese Fragen eine Antwort wagen?
Abschließend zu Ihrem Versuch, mir persönlich „zwischen den Zeilen“ einen „Ausweg“ aufzuzeigen (zumindest werte ich Ihre Zeilen zu „zwischenraum.net“ und „Gnade Gottes genügt“ in dieser Weise): In Zwischenräumen lässt es sich nicht leben; denn man befindet sich zwischen den Stühlen- ein Verweis zwischen Stühle ist eine Ausrede und grenzt aus. Die Gnade eines Gottes ist nur dann etwas wert, wenn sie durch die Gläubigen gelebt wird. Fakt ist, dass Sie und die Gläubigen meist alles andere als „Gnade“ übrig haben, wenn Sie predigen, dass wir „falsch“ wären, „schöpfungsungemäß“, „zielverfehlend“, „sündig“, „veränderungsunwillig“ und vieles mehr. Rücken Sie der Realität der Homosexuellen näher und heben Sie den Zwischenraum auf. Reden Sie nicht von „genügender Gnade“, während Ihre Theologie dieselbe Gnade beschneidet. Und wenn Sie tatsächlich aufgrund Ihres Amtes genötigt sind, das, was Sie als richtig erkennen, nur in Chiffren anzudeuten, dann bleibt zu überlegen, ob dadurch nicht gleich in zweifacher Hinsicht eine Zielverfehlung der Fall ist und Ihr Verhalten am Ende schwerer wiegt, als das der aufrichtigen Homosexuellen Menschen, die entgegen aller Widrigkeiten authentisch das leben, was sie sind.

Mit freundlichen Grüßen
Günther Pagel


Die erhoffte Antwort dann, allerdings unverhofft knapp:

Liebe Herr Pagel,

ich will und werde mich zu diesem Thema in absehbarer Zeit nicht mehr öffentlich äußern. Alles ist gesagt.. Danke für Ihr Verständnis!

Behüt Sie Gott!
Jürgen Werth

Somit bleibt also gemäß des Wunsches von Jürgen Werth eine zusammenfassende Bilanz:
Werth setzt leider keine Zeichen. Er spricht genehm für das konservative Feld, äußert sich positiv über Heilungsseminare, interessiert sich nicht für gescheiterte Ratsuchende, die seinem Rat einst folgten. Er gehört zu den Menschen, die für ihre Äußerungen keine Verantwortung übernehmen möchten, sich aber gerne als brave christliche Aushängeschilder in der Öffentlichkeit präsentieren. Genau hier wäre aber eine Auseinandersetzung und Handlungsbereitschaft dringend angesagt. Werth schafft also leider nicht mehr als bisherige Ungerechtigkeit weiter zu fördern. Hier die einzelnen Feststellungen:
  • Auch wenn Werth zwischen "Heilung" und "Veränderung" unterscheiden möchte, ist das Ergebnis dasselbe: Der Wunsch nach Veränderung ist gleichzeitig das vorgegebene Ziel, im Sinne Gottes "heil" zu werden. Werth betont aber nicht den Aspekt des "vermeintlichen Wohlverhaltens", sondern verweist auf Gottes Gnade. Diese Aussage hilft nur leider keinem. So stützt sich Werth auch auf keine wissenschaftlich fundierten Aussagen sondern verweilt in einem schwammigen nichtsaussagenden christlichen Jargon, und ignoriert damit bewusst seine christlichen Mitgeschwister, die sich betroffen fühlen.
  • Werth scheint kaum darüber informiert zu sein, wie viele ehemalige Klienten von Wüstenstrom und Co tatsächlich stark geschädigt wurden. Würde Werth wissen, dass der größte Teil von therapiewilligen Klienten ihre reparative Therapien abbrechen muss, müsste er sich erneut um einen klaren Standpunkt bemühen.
  • Ein Zölibat sei für einen homosexuell empfindenden Menschen die einzige Möglichkeit, ein gottgefälliges Leben zu führen. Heilungsseminare sollten darunter leidende Menschen helfen, in eine heterosexuelle Orientierung zu finden. Homosexuell empfindende Menschen, die ehrlich bezeugen können, weder zölibatär noch heterosexuell leben zu können, werden klar ausgegrenzt!
Auf den Punkt gebracht: Gott scheint ein lieber Onkel zu sein, der durch seine Gnade dem aufrichtigen Christen das Leben schenkt, das ihn zu einem erfüllten heterosexuell oder erfüllten asexuell empfindenden Menschen macht. Falls dies (wie bei den meisten leider) nicht passiert, ist das nicht das Verschulden des lieben Gottes sondern Ausdruck des Menschen, der sich an seiner ungöttlichen Lebensweise erfreut. Für jeden, der wegen diesem enormen Druck schon vor Suizidversuchen stand, ist dieses Bild ein unbarmherziger Schlag. Hoffen wir, von Jürgen Werth in naher Zukunft mehr Hilfestellung zu erhalten als diese bisherige Kapitulationserklärung.

Zusammenfassende Bewertung : (Site von G. Pagel).