Samstag, 27. November 2010

US-Umpolungscamp mit Knuddeltherapie

"Unwanted sexual attraction" - die unerwünschte sexuelle Anziehung zum selben Geschlecht - so nennen Umpolungsbefürworter in Amerika immer wieder die sexuelle Orientierung ihrer Klienten, um damit Reparativtherapie (von Homo zu Hetero) zu begründen. Denn Homosexualität bedeute stets Beziehungsunfähigkeit, sei vergleichbar mit Abhängigkeit zu Drogen und Alkohol, und würde immer ein unglückliches dunkles Leben verheißen. Seit einigen Jahren bietet die Organisation "Journey into Manhood" (der Weg zum Mannsein) Umpolungscamps an, gerade mal 650 $ kostet dem verzweifelten Teilnehmer das Wochenende. Homosexuell Empfindende sollen dort die Möglichkeit bekommen, mit Umarmungen, Selbsterfahrungsspielen und Nacktgruppen die Wurzeln ihrer homosexuellen Gefühle wahrzunehmen, um sich so von diesen Gefühlen verabschieden zu können. Das Ziel sei allerdings nicht Heterosexualität, sondern mehr Freude am Leben.
Aussteiger berichten von Depressionen und suizidalen Gedanken, nachdem sie das Camp abschlossen - ohne einen wesentlichen "Erfolg" verbuchen zu können. Die weltgrößte Psychologenvereinigung APA warnt ausdrücklich vor derartigen Angeboten.

Den vollständigen Bericht (englisch): hier.

Der Leiter Rich Wyler gehört der Mormonenkirche an. Mitvorsteher Arthur Abba Goldberg wurde vor einigen Jahren als Wall Street-Betrüger zu 18 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Das Camp wird angeboten unter der vielversprechenden Adresse peoplecanchange.com.

(ABC hat nur kurze Zeit später den Videoclip von ihrer Website genommen)

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